Geschichte
Schon in der Mitte des 15. Jahrhunderts waren erste Ansätze einer organisierten Feuerbekämpfung zu erkennen, wie einer schriftlichen Aufzeichnung aus dem Jahre 1478 zu entnehmen ist. Die Herrschaft Wolkenstein zu Wörschach erließ in jener Zeit eine Verordnung, wonach jedermann verpflichtet wurde, bei Gefahr von Feuer raschest Hilfe zu leisten. 1792 verfügte unter dem Eindruck verheerender Brandkatastrophen der damalige Landpfleger der Herrschaft Wolkenstein für Irdning und Umgebung eine Feuerlöschverordnung, in der präzise Anweisungen über Feuerverhütung und Handhabung des Löschwesens aufschienen.
Mit Veränderung der politischen Struktur in der Monarchie anno 1848 erfolgte die Abschaffung der straffen und gestrengen Organisation der Feuerlöschverordnung (1792); es folgten Vereinsgründungen, die für einen wirksamen Feuerschutz zu sorgen hatten. Erste Feuerwehr - Irdning - im Jahre 1875.
Um die Jahrhundertwende kam es zu ernsthaften Differenzen zwischen dem Feuerwehrbezirk „Oberes Ennstal“ und den angegliederten Wehren des mittleren Ennstales, die einen eigenständigen Feuerwehrbezirk anstrebten. Dieser Streit konnte zwar erst 1907 geschlichtet werden, aber zur Einrichtung des „Bezirksfeuerwehrverbandes Mittleres Ennstal“ kam es erst im April 1919. Erster Verbandsobmann war der Irdninger Wehrkommandant Adam Pachernegg; zu seinem Stellvertreter wurde der Wörschacher Feuerwehrhauptmann Leopold König ernannt.
Ab 1938 wurden die fünf Bezirksfeuerwehrverbände Oberes Ennstal, Mittleres Ennstal, Unteres Ennstal, Steirisches Salzkammergut und Paltental zum „Feuerwehrkreis Liezen“ zusammengeführt und erst nach dem 2. Weltkrieg - im Jahre 1946 - kam es zur Konstituierung des „Bezirksfeuerwehrverbandes Liezen“ in der gegenwärtigen Rechtsform.
Dem Abschnitt Irdning gehören elf Feuerwehren an, von den ursprünglich 13 Wehren wurden die FF Niederstuttern und die FF Untergrimming aufgelöst bzw. eingegliedert. Wie in allen anderen Orten entlang der Hauptdurchzugsstraßen sind auch die Wehren des Abschnittes Irdning - vor allem Stainach
mit Verkehrsunfällen auf der berüchtigten, sogenannten „Gastarbeiterroute“ konfrontiert. Neben der Bergung von Menschen aus verunfallten Personenkraftwagen durch spezielle „Bergetrupps“ erforderten Verkehrsunfälle mit Autobussen, Lastwagenzügen und Transportern mit brennbaren oder gefährlichen Gütern bestausgebildete Feuerwehrmänner in den Stützpunktwehren. Vor dreißig Jahren begann sich ein Wandel in den Einsatzstrukturen der Feuerwehren abzuzeichnen: Brandfälle und Naturkatastrophen traten immer mehr in den Hintergrund; technische Einsätze auf der Straße und in den großen Wirtschaftsbetrieben beherrschten zunehmend das Einsatzgeschehen der Feuerwehren.
(Auszug aus 125 Jahre Feuerwehrwesen, Bezirksfeuerwehrverband Liezen, 1996)
Bisherige Abschnittskommandanten:
ABI Helmut SAM (2002 bis 2017) - FF Irdning

ABI Adalbert LINDNER (1987 bis 2002) - FF Stainach
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