Informationen zu Coronavirus HBI d.V. Christoph Schlüßlmayr erstellt am 26.02.2020
Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden!
Im Folgenden fasse ich die derzeitigen Erkenntnisse über das Coronavirus und die Verhaltensregeln für Einsätze zusammen:
Coronaviren (CoV) bilden eine große Familie von Viren, die leichte Erkältungen bis hin zu schweren Lungenentzündungen verursachen können.
Zu den Coronaviren gehören u. a. das MERS-Coronavirus , das 2012 erstmals beim Menschen aufgetreten ist und das SARS-Virus, das uns 2003 beschäftigte.
Coronaviren werden zwischen Tieren und Menschen übertragen. Am 7. Jänner 2020 wurde in China (Region Wuhan) ein neues Coronavirus identifiziert, das zuvor noch nie beim Menschen nachgewiesen wurde. Die Bezeichnung für den Erreger lautet SARS-CoV-2.
Wie gefährlich der Erreger ist, ist noch unklar. Momentan scheint die Gefährlichkeit des neuen Coronavirus deutlich niedriger als bei MERS (bis zu 30 Prozent Sterblichkeit) und SARS (ca. 10 Prozent Sterblichkeit) zu sein. Man geht derzeit beim neuen Coronavirus SARS-CoV-2 von einer Sterblichkeit von bis zu drei Prozent aus. Ähnlich wie bei der Grippe (Sterblichkeit unter 1 Prozent) sind vor allem alte Menschen und immungeschwächte Personen betroffen.
Wie ansteckend ist dieses neue Coronavirus?
Die Mensch-zu-Mensch-Übertragung stellt den wichtigsten Infektionsweg dar. Neben den Sekreten des Atmungstraktes und Speichel könnten auch Ausscheidungen (Harn, Stuhl) und Körperflüssigkeiten infektiös sein.
Inkubationszeit (Zeit zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit)
2-14 Tage
Wie äußert sich die Krankheit?
Es gibt oft milde Verlaufsformen (Symptome einer Erkältung) und Infektionen ohne Symptome. Häufige Anzeichen einer Infektion sind u. a. Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden. In schwereren Fällen kann die Infektion eine Lungenentzündung, Nierenversagen und sogar den Tod verursachen.
Derzeit geht man davon aus, dass der Krankheitsverlauf beim Coronavirus SARS-CoV-2 weniger schwer ist als bei SARS und MERS.
Wie kann man sich vor Coronaviren schützen?
Wie bei der saisonalen Grippe werden folgende Maßnahmen empfohlen:
- Mehrmals täglich Hände waschen mit Wasser und Seife oder einem alkoholhaltigen Desinfektionsmittel
- Bedecken von Mund und Nase mit einem Papiertaschentuch (nicht mit den Händen) beim Husten oder Niesen
- Vermeidung von direktem Kontakt zu kranken Menschen
Können Masken (Einmal-Mundschutzmasken) schützen?
Einmal-Mundschutzmasken sind kein wirksamer Schutz gegen Viren oder Bakterien, die in der Luft übertragen werden. Aber sie können dazu beitragen, das Risiko der Weiterverbreitung des Virus durch „Spritzer“ von Niesen oder Husten zu verringern.
Die Stabilität von Coronaviren in der Umwelt hängt von vielen Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beschaffenheit der Oberfläche sowie vom speziellen Virusstamm und der Virusmenge ab. Im Allgemeinen sind menschliche Coronaviren nicht besonders stabil auf trockenen Oberflächen. In der Regel erfolgt die Inaktivierung in getrocknetem Zustand innerhalb von Stunden bis einigen Tagen. Genauere Daten zum neuen Virus SARS-CoV-2 liegen noch nicht vor.
Welche Desinfektionsmittel sind geeignet?
Grundsätzlich reicht bei Desinfektionsmaßnahmen im Zusammenhang mit Coronaviren die Verwendung von Desinfektionsmitteln mit einer Wirksamkeit gegen behüllte Viren. Für eine wirksame Hände- oder Flächendesinfektion empfiehlt die AGES daher die Verwendung von Desinfektionsmitteln, die als „begrenzt viruzid“ ausgelobt werden. Die Verwendung von Produkten mit der Auslobung „begrenzt viruzid PLUS“ oder „viruzid“ ist für eine gegenüber SARS-CoV-2 wirksame Desinfektion nicht erforderlich.
Therapie
Es gibt keinen Impfstoff. Die Behandlung erfolgt symptomatisch, das heißt, es können nur die Beschwerden (z.B. Fieber oder Husten) mit Medikamenten bekämpft
Vorbeugung
Wie bei der saisonalen Grippe werden folgende Maßnahmen empfohlen:
- Mehrmals täglich Hände mit Wasser und Seife oder einem alkoholhaltigen Desinfektionsmittel waschen
- Beim Husten oder Niesen Mund und Nase mit einem Papiertaschentuch bedecken, nicht mit den Händen
- direkten Kontakt zu kranken Menschen vermeiden
Verhalten im Einsatz
z.B. bei Verkehrsunfällen oder Hilfeleistungen zur Rettung von Menschen gelten die allgemeinen Hygieneregeln:
- An eine mögliche Infektion denken: Vermeidung von Anhusten und Kontakt mit Körpersekreten des Verletzten
- Beim Retten Helm mit Gesichtsschutzvisier verwenden
- Verwendung des Hygienesets:
alkoholisches Desinfektionsmittel,Einweghandschuhe, Einwegoverall
- Einsatzhygiene und vorbeugende Maßnahmen ernst nehmen.
- Inkorporation und Kontamination durch richtige Vorsorge verhindern.
- Die Sorgfalt jedes Einzelnen ist wichtig!
- Persönliche Gegenstände wie Uhr, Schmuck, Piercings, Geldbörse, Handy, Zigaretten nicht in den Einsatz mitnehmen.
- Private Kleidungsstücke soweit möglich ablegen, in Schutzbekleidung ausfahren.
- Beim Ablegen der Schutzausrüstung die eigene Kontamination vermeiden.
- Verschmutzte Schutzkleidung, Handschuhe etc. am Einsatzort dicht verpacken
und am besten außerhalb des Mannschaftsraumes transportieren.
- Trennung von Einsatzkleidung und Privatkleidung.
- Gründliche Körperreinigung, duschen, Haare waschen, Nagelpflege.
- Essen, trinken und rauchen erst nach gründlicher Reinigung.
- Informationshotline : Tel. Nr. 0800 555 621
Ich war in Italien. Was muss ich jetzt machen?
Wenn ihr in den betroffenen Regionen Lombardei, Venetien, Piemont, Emilia-Romagna und Latium ward und Symptome wie Fieber, Atembeschwerden, Husten bekommt, gelten folgende Vorgehensweisen:
- Bleibt zu Hause und kontaktiert die telefonische Gesundheitsberatung unter der Telefonnummer 1450 zur weiteren Vorgehensweise (diagnostische Abklärung)
- Informiert die zuständige Gesundheitsbehörde
Ich war in China. Muss ich mich testen lassen?
Sollten während der Reise oder innerhalb von 14 Tagen nach der Rückkehr aus China Symptome wie Fieber, Husten oder Atembeschwerden entwickeln, gelten folgende Vorgehensweisen:
- Bleibt zu Hause und kontaktiert die telefonische Gesundheitsberatung unter der Telefonnummer 1450 zur weiteren Vorgehensweise (diagnostische Abklärung)
- Informiert die zuständige Gesundheitsbehörde
Lebring, 25.02.2020 Dr. Josef Rampler
Landesfeuerwehrarzt
(Quelle: AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
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