Seit den bescheidenen Anfängen der Unterstützung von Feuerwehreinsätzen durch Luftfahrzeuge zu Beginn der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde die Zusammenarbeit Feuerwehr mit Fluggerätebetreibern wesentlich ausgebaut und hat sich seither vielfach bewährt.
Diese Unterstützung ist für die Feuerwehrkräfte eine unersetzliche Hilfe, vor allem bei Waldbränden, bei Hochwasser, aber auch bei Bränden in hohen Gebäuden (Hochhäuser, Silos, Industrieanlagen) und beim Materialtransport in unwegsames Gelände. Denken wir einmal daran, welche Vorteile uns der Einsatz von Luftfahrzeugen (insbes. natürlich der Hubschrauber) bietet: Entfernungen werden verkürzt, Höhenunterschiede und Hindernisse, deren Überwindung einen enormen Aufwand an Kraft und Zeit kosten würde oder gar unmöglich wäre, liegen in wenigen Minuten hinter uns.
Löschwasser, Geräte und andere Lasten können rasch und verhältnismäßig einfach transportiert werden. Die Aufzählung dieser Vorteile lässt sich fortsetzen bis zu der, für die Führung wesentlichen Tatsache, dass man aus der Luft mehr sieht als am Boden. Damit sind bereits die Aufgaben von Luftfahrzeugen im Feuerwehreinsatz skizziert. Es sind dies Erkundung, Beobachtung, Führung und Lufttransport. Damit die Zusammenarbeit Feuerwehr und Luftfahrzeuge klaglos funktioniert, sind einige grundsätzliche Kenntnisse, gegenseitiges Kennenlernen und Verstehen, sowie gemeinsames Üben Voraussetzung.
Der Feuerwehrflugdienst des LFV Steiermark gliedert sich in drei Schwerpunkte:
Feuerwehrflugeinweiser: Die Feuerwehrflugeinweiser werden vorwiegend zur Zusammenarbeit mit Hubschraubern bei Verkehrsunfällen zum Einsatz kommen, wenn die Feuerwehr beim Eintreffen des Fluggerätes bereits vor Ort ist. Natürlich sind die Feuerwehrflugeinweiser auch bei allgemeinen Feuerwehreinsätzen (Waldbrände, Unwettereinsätze, u.a.m.), bei welchen Hubschrauber eingesetzt werden, eine wichtige Basiseinheit.
- Erkunden und Vorbereiten von HS-Landeplätzen - Meldung von Flughindernissen in den Landeplatzbereichen und im Einsatzraum an den fliegerischen Einsatzleiter (flEL) oder an die Piloten - Räumen und Freihalten der HS-Landeplätze Absperren der Landeplätze - Einweisen von Hubschraubern - Vorbereiten von Lasten für den Lufttransport als Außen- oder Innenlast - Überwachen von Personen und Gerät am Boden
Feuerwehrflughelfer: Die Feuerwehr-Flughelfer werden bei Sondereinsätzen in der Zusammenarbeit mit Hubschraubern verwendet, welche auch direkte Arbeiten nach Erfordernis und gesetzlicher und organisatorischer Möglichkeit im und am Hubschrauber erforderlich machen können.
· Mitteilung von Zielpunkten an den flEL oder erforderlichenfalls an die Piloten · Vorbereiten von Personen für den Lufttransport als Außen- oder Innenlast · Arbeiten mit Geräten für den Personentransport (Bergedreieck, u.a.m.) · Beobachten und Melden aus der Luft · Mithilfe beim Be- und Entladen von Innenlasten · Mithilfe beim Ein- und Aushängen von Außenlasten · Wegführen von Evakuierten aus dem Landeplatzbereich · Seilflüge am Bergetau oder an der Seilwinde bei Brandereignissen in hohen Gebäuden oder im unwegsamen Gelände, bei Einsätzen nach Naturkatastrophen (Hochwasser, Muren-, Lawinenabgänge, u.a.m.) und bei sonstigen technischen Schadensereignissen.
Flugdienststaffel: In der Steiermark werden für Einsätze mit Unterstützung von Luftfahrzeugen 3 Staffeln gebildet:
FLUGDIENSTSTAFFEL STEIERMARK NORD Zuständig für die Bezirke: Liezen, Leoben-Nord (Einsatzgrenze Präbichl)
FLUGDIENSTSTAFFEL STEIERMARK OST + SÜD Zuständig für die Bezirke: Bruck a.d. Mur, Deutschlandsberg, Feldbach, Fürstenfeld, Graz, Graz-Umgebung, Hartberg, Leibnitz, Leoben-Süd (Einsatzgrenze Präbichl), Mürzzuschlag, Radkersburg, Voitsberg, Weiz
FLUGDIENSTSTAFFEL STEIERMARK WEST Zuständig für die Bezirke: Judenburg, Knittelfeld, Murau Aufgaben der Flugdienststaffeln: Brandeinsätze (in unwegsamen und/oder alpinem Gelände, in großen Höhen), technische Einsätze (Flugzeugabsturz, Fahrzeugabsturz, Menschenrettung in unwegsamen Gelände, Forstunfälle), Sicherheitsdienste bei Großveranstaltungen, Naturkatastrophen (Muren-, Lawinenabgänge, Hochwasser) |